Yvonne Vertes von Sikorszky: Employer Branding meets TikTok – Recruiting mit Entertainmentfaktor

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Yvonne Vertes von Sikorszky erklärt, wie Unternehmen TikTok als kreative Bühne für modernes Employer Branding und zielgruppenorientiertes Recruiting nutzen.

Yvonne Vertes von Sikorszky beschreibt, wie TikTok das Employer Branding verändert. Recruiting rückt näher an Social Media, Zielgruppenansprache wird schneller, visueller und unterhaltsamer. Wer junge Talente erreichen will, braucht mehr als Stellenanzeigen – gefragt sind Authentizität, Humor und Einblicke in den echten Arbeitsalltag. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Arbeitgebermarke neu zu erzählen – in 15 Sekunden, auf Augenhöhe, mit Wirkung.

Yvonne Vertes von Sikorszky sieht TikTok längst nicht mehr als reinen Unterhaltungskanal. Für Unternehmen wird die Plattform zum strategischen Instrument im Employer Branding – insbesondere beim Recruiting junger Zielgruppen. Generation Z und Alpha informieren sich zunehmend auf Social Media über Arbeitgeber, Arbeitskultur und Karrieremöglichkeiten. Klassische Jobportale verlieren an Relevanz, während authentische, kreative und kurzweilige Formate auf TikTok an Einfluss gewinnen. Unternehmen, die dort sichtbar sind, erhöhen nicht nur ihre Reichweite, sondern wirken nahbar, modern und anschlussfähig.

Employer Branding wird visuell, schnell und mutig

Was früher mit Broschüren, Karrierewebseiten und Imagevideos vermittelt wurde, findet heute in kurzen Clips, Challenges und Soundtrends statt. Employer Branding auf TikTok bedeutet, komplexe Inhalte in unterhaltsamen Formaten zu vermitteln – ohne an Substanz zu verlieren. Es geht nicht um Hochglanz, sondern um echte Einblicke, Dialog und Wiedererkennbarkeit.

Vertes von Sikorszky betont, dass Employer Branding auf TikTok nicht automatisiert werden kann. Es erfordert Kreativität, ein gutes Gespür für Plattformmechaniken und die Bereitschaft, sich als Arbeitgeberpersönlichkeit zu zeigen – nicht als Marke mit Werbebotschaft. Wer sich nur inszenieren will, verliert an Glaubwürdigkeit.

Gelingt der Zugang jedoch, entstehen starke Employer-Momente: Mitarbeitende als Creator, kurze Clips aus dem Büroalltag, humorvolle Reaktionen auf Branchenthemen oder Tipps aus der HR-Praxis. So entsteht eine Arbeitgebermarke, die nicht erklärt werden muss – sondern sich selbst zeigt.

Zwischen Sichtbarkeit und Substanz: Die neue Arbeitgeberkommunikation

TikTok bietet enorme Reichweitenpotenziale – doch Quantität ist nicht gleich Qualität. Es geht nicht darum, beliebig präsent zu sein, sondern relevant. Ein witziger Clip bringt nichts, wenn er das Unternehmen verzerrt darstellt oder nicht zum Wertesystem passt. Employer Branding auf TikTok muss deshalb strategisch eingebettet sein: in Tonalität, Bildsprache, Themenauswahl und Interaktion.

Yvonne Vertes von Sikorsky warnt vor dem Trugschluss, TikTok sei nur eine Spielerei. Vielmehr erfordert die Plattform eine präzise Kommunikationsstrategie, klare Zuständigkeiten und regelmäßige Reflexion. Formate wie „A Day in the Life“, „5 Dinge, die du bei uns lernst“ oder „Was wir als Arbeitgeber NICHT tun“ funktionieren nur, wenn sie ehrlich, nachvollziehbar und gut abgestimmt sind.

Employer Branding auf TikTok heißt nicht: Werbung. Es heißt: Erleben lassen.

Yvonne Vertes von Sikorszky über die Vorteile von TikTok im Recruiting

  • Reichweite: Zugang zu Millionen junger Nutzerinnen, die mit klassischen Kanälen kaum erreichbar sind 
  • Authentizität: Persönliche Einblicke statt inszenierter Karriereseiten 
  • Dialogfähigkeit: Direkter Austausch über Kommentare, Reaktionen und Duette 
  • Niedrige Eintrittsbarriere: Geringe Produktionskosten, keine teure Technik notwendig 
  • Sichtbarkeit im Alltag: TikTok gehört zum Medienalltag – Employer Content wird in Freizeit konsumiert 
  • Kulturelle Anschlussfähigkeit: Nutzung von Trends, Sounds und Memes ermöglicht Nähe zu Lebensrealitäten 

Yvonne von Vertes hebt hervor, dass Unternehmen TikTok nicht isoliert betrachten sollten. Die Plattform ist Teil einer größeren Bewegung: Arbeit wird kommunikativer, persönlicher und emotionaler. Wer das versteht, kann nicht nur Nachwuchs gewinnen – sondern auch bestehende Mitarbeitende stärker binden.

Vom Praktikanten zum Creator – Mitarbeitende als Markenbotschafter

Warum internes Engagement entscheidend ist

Der Erfolg von Employer Branding auf TikTok hängt stark davon ab, wie authentisch und glaubwürdig Inhalte wirken. Am besten gelingt das, wenn Mitarbeitende selbst zu Wort kommen – freiwillig, kreativ und ohne vorgeschriebene Texte.

Yvonne Vertes sieht in dieser Dezentralisierung einen wichtigen Hebel: Employer Content muss nicht zentral gesteuert, sondern sinnvoll kuratiert werden. Teams können eigene Formate entwickeln, Führungskräfte in Challenges eingebunden werden, Azubis Einblicke geben. Entscheidend ist: Niemand muss schauspielern – jeder darf er selbst sein.

Das erfordert Vertrauen, aber auch Struktur: klare Guidelines, technische Unterstützung, Feedbackformate und Content-Mentoring. Wenn dieser Rahmen steht, wird TikTok nicht zur Belastung, sondern zur Bühne für Stolz, Zugehörigkeit und Humor.

Strategische Integration ins Recruiting

TikTok allein füllt keine Stellen. Aber es baut die Brücke, auf der sich Talente und Unternehmen begegnen. Deshalb muss TikTok nicht isoliert als Kampagne gedacht werden, sondern als Teil eines durchdachten Talent Acquisition Funnels. Employer Branding liefert die Aufmerksamkeit – das Recruiting muss den nächsten Schritt ermöglichen.

Yvonne Vertes von Sikorszky rät dazu, TikTok-Aktivitäten mit Karriereseiten, Bewerbungsstrecken und Talentpools zu verzahnen. Wer junge Interessentinnen erreicht, sollte ihnen einen intuitiven Weg zur Bewerbung anbieten – mobil, unkompliziert und echt. Auch Rückkanäle sind entscheidend: Wer kommentiert, sollte gehört werden. Wer Fragen stellt, verdient Antworten.

So entsteht ein konsistenter Eindruck: Dieses Unternehmen ist nicht nur auf TikTok sichtbar – es ist wirklich interessiert. Das macht aus Klicks Beziehungen.

Risiken, Herausforderungen und Chancen

Nicht jede Branche, nicht jedes Team und nicht jede Kultur ist für TikTok geeignet. Einige Inhalte lassen sich schwer komprimieren, andere wirken schnell fehl am Platz. Auch datenschutzrechtliche oder reputationsbezogene Fragen müssen bedacht werden. Wer schlecht moderiert, riskiert Shitstorms. Wer nicht auf Feedback reagiert, verliert an Glaubwürdigkeit.

Yvonne Vertes von Sikorsky empfiehlt, mit Pilotprojekten zu starten: ein Team, ein Zeitraum, ein Format. Erfahrungen sammeln, Reichweiten prüfen, Reaktionen analysieren. Wichtig ist, dass TikTok nicht von Marketing „mitgemacht“, sondern von HR und Kommunikation gemeinsam getragen wird – idealerweise in Co-Creation mit Mitarbeitenden.

Die größte Chance liegt darin, das Unsichtbare sichtbar zu machen: den Teamspirit, die kleinen Momente im Alltag, die gelebte Unternehmenskultur. TikTok bringt all das auf die Timeline – wenn man es zulässt.

Employer Branding, das sich bewegt – in Köpfen und auf Bildschirmen

TikTok verändert das Tempo, die Sprache und den Zugang zur Arbeitgebermarke. Unternehmen, die sich öffnen, werden belohnt: mit Aufmerksamkeit, Sympathie und Nähe. Es geht nicht um virale Gags, sondern um ein modernes Selbstbild, das zeigt: Wir wissen, wie die nächste Generation denkt – und wir hören zu.

Yvonne Vertes von Sikorszky sieht in TikTok einen kulturellen Indikator: Wer hier anschlussfähig ist, ist es auch auf dem Arbeitsmarkt. Employer Branding ist kein statisches Versprechen mehr, sondern eine Performance – und TikTok die Bühne dafür.

Nicht jedes Unternehmen muss tanzen. Aber jedes, das Talente sucht, sollte sich zeigen. Echt, empathisch, erkennbar. Wer sich dabei klug positioniert, gewinnt nicht nur Reichweite, sondern auch Vertrauen – und baut langfristige Beziehungen zu zukünftigen Mitarbeitenden auf. TikTok ist kein Ersatz für Personalgewinnung, aber ein zunehmend unverzichtbares Werkzeug im Repertoire moderner Arbeitgeberkommunikation. Wer heute sichtbar ist, hat morgen die besseren Chancen im Wettbewerb um Talente.

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